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Sarasi Kannangara M.A.

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Work University of Kelaniya
Department of Modern Languages
Dalugama, Kelaniya, Sri Lanka

Dozentin für German Studies: University of Kelaniya, Sri Lanka

Abstract: Mündliche Nicht- Beteiligung im L3 Deutschunterricht.

Zurückhaltende oder sogar schweigende Lernende ist kein fremdes Phänomen für Lehrkräfte im Fremdsprachenunterricht. Vor allem wird in dem Bereich Englisch als Zweit- und Fremdsprache berichtet, dass asiatische Studierende des Englischen zurückhaltende und passive Lernende sind. Kulturelle Attribute asiatischer Gesellschaften werden oft als Hauptursachen für das beobachtete Verhalten von Zurückhaltung und Passivität angeführt. Jedoch zeigen manche Forschungen, dass so eine Generalisierung wissenschaftlich nicht belegbar ist, und dass viele weitere Faktoren zu dem Verhalten asiatischer Lernender beitragen (vgl. Cheng 2000 und vgl. Fun Liu/ Littlewood 1997). In dem Forschungsbereich Englisch als Zweit- und Fremdsprache in Sri Lanka kommt man oft zu ähnlichen Beobachtungen Forschungsergebnissen. In einer ethnografischen Studie über sri-lankische Englisch als L2 Lernende stellte Canagaraja (1993) fest, dass sri-lankische Studierende die aktive Verwendung von Englisch nicht nur als Unterrichtssprache, sondern auch als Medium für Interaktion im Klassenzimmer ablehnten. Karunarathnas Studie (2003) nannte die Zurückhaltung der Lernenden beim Englischsprechen im Klassenzimmer als eines der pädagogischen Probleme, die den Erfolg beim Englischlernen hemmen.

Die Entwicklungen in der Mehrsprachigkeitsforschung in den 1990er Jahren beweisen, dass es nicht nur quantitative, sondern auch qualitative Unterschiede zwischen dem Lernen einer ersten Fremdsprache (L2) und dem einer zweiten Fremdsprache (L3) gibt. L3 Lernende haben bereits Erfahrungen im Fremdsprachenlernen, haben bereits bewusst oder unbewusst bestimmte Lerngewohnheiten und Lernstrategien entwickelt, die ihr L3 Lernen stark beeinflussen. Besonders das Faktorenmodell 2.1 (Hufeisen 2017) betont den Einfluss der Fremdsprachenlernerfahrungen auf das weitere Fremdsprachenlernen. Aus diesem Grund bietet sich die mündliche Nichtbeteiligung im L3 Unterricht als ein neues Forschungsfeld an.

Deutsch als L3 Lernende an der Universität Kelaniya haben bereits mehr als elf Jahre Sprachenlernerfahrungen mit Englisch und Tamilisch aus der Schule. Darüber hinaus kommt diese Zielgruppe aus einer Lehr- und Lerntradition, die durch Prüfungsorientiertheit gekennzeichnet ist. Vor diesem Hintergrund ergibt sich ein komplexes dynamisches Konzept der mündlichen Nichtbeteiligung im L3 Unterricht, das sowohl von den individuellen Lernerfahrungen, als auch von soziokulturell gesteuerten Lerntraditionen geprägt ist. Außerdem fokussiert diese Forschung auf die Rolle des Affekts in der mündlichen fremdsprachlichen Sprachproduktion im Unterrichtskontext.

Literatur

Canagaraja, Suresh (1993) Critical Ethnography of a Sri Lankan Classroom: Ambiguities in Student Opposition to Reproduction Through ESOL. In: TESOL Quarterly, 27. 10. 2307/3587398.

Cheng, Xiaotang (2000) Asian students' reticence revisited. In: System 28 (435- 446)

Fun-Liu, Ngar, Littlewood, William (1997) Why do many students appear reluctant to participate in classroom learning discourse. In: System 25,3 (371-384)

Hufeisen, Britta (2017) Models of multilingual competence (im Druck)

Karunarathne, Iresha Madhavi (2003) Learning English in Urban Sri Lanka: Social, Psychological and Pedagogical Factors Related to Second Language Acquisition. (Dissertation)