Das MasterPlus Programm
MasterPlus ist ein Pilot-Programm der TU Darmstadt, das vom Juli 2019 bis zum Juni 2022 vom Europäischen Sozialfonds und Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert wird. Das Programm richtet sich an internationale Studierende, die für einen deutschsprachigen oder englischsprachigen Masterstudiengang in den Fachbereichen Elektrotechnik und Informationstechnik, Bau- und Umweltingenieurwissenschaften, Maschinenbau und Materialwissenschaften an der TU Darmstadt zugelassen wurden. Durch die Module MasterPlus WELCOME und PREP wird ihnen eine frühzeitige Studienvorbereitung, durch MasterPlus POTENTIALS und OUTREACH eine umfassende Studienbegleitung angeboten.
Die Gesamtkoordination des Programms obliegt dem MasterPlus Büro des Dezernats Internationales. Ausführliche Informationen zum Gesamtprojekt finden Sie unter www.tu-darmstadt.de/masterplus
MasterPlus PREP
Das Fachgebiet für Mehrsprachigkeit und das Sprachenzentrum sind seit Beginn am MasterPlus PREP Programm konzeptionell beteiligt. Das Projektteam, bestehend aus Sascha Bay M.A. und Anamarija Penzes M.A., hat die Aufgabe, das Modul MasterPlus PREP zu konzipieren, durchzuführen und zu evaluieren. Die Ergebnisse der Evaluation fließen in die sukzessive Weiterentwicklung des Moduls ein.
Beim Modul MasterPlus PREP handelt es sich um einen Blended-Learning-Kurs zum Training des Hör-Sehverstehens der Fachsprachen in MINT-Vorlesungen. Er dauert vier Wochen und wird von den Sprachlehrkräften online über Moodle, die digitale Lernplattform der TU Darmstadt, und Videokonferenzen durchgeführt und betreut. In den asynchronen Phasen des Selbstlernens und Phasen der Online-Präsenz mit Sprachlehrenden üben die Kursteilnehmenden das Hör-Sehverstehen, erkunden die für die Vorlesungen typischen Sprachhandlungsmuster, befassen sich mit den wichtigsten morpho-syntaktischen Phänomenen der gesprochenen Fachsprachen, und erlernen Techniken für die Erschließung und Erweiterung des spezifischen Fachwortschatzes. Darüber hinaus wird das Mitschreiben geübt. Die Grundlage der Lerneinheiten bilden authentische Video-Aufzeichnungen deutschsprachiger Vorlesungen aus den Fachbereichen Bau- und Umweltingenieurwissenschaften, Elektrotechnik und Informationstechnik sowie Maschinenbau.
Hier finden Sie Informationen zur didaktisch-methodischen Analyse der Verwendung literarischer Texte in DaF-Lehrwerken. Der vorliegende Kriterienkatalog wurde von der Masterabsolventin Jennifer Hölscher-May des Studiengangs Angewandte Linguistik mit Schwerpunkt DaF/DaZ erarbeitet und richtet sich an DaF-Lehrkräfte und angehende DaF-Lehrkräfte: Hölscher-May (2023): Erstellung eines systematischen Kriterienkatalogs zur didaktisch-methodischen Analyse der Verwendung literarischer Texte in DaF Lehrwerken (wird in neuem Tab geöffnet)
Vor dem Hintergrund wachsender Multikulturalität und Mehrsprachigkeit an den Schulen Europas ist ein Gesamtsprachencurriculum ein planerischer Versuch, mehr Fremdsprachen im schulischen Curriculum unterzubringen, damit SchülerInnen eine größere Vielfalt an Sprachen in intensiverer Form kennenlernen können. Das Curriculum umfasst also nicht nur Mehrheits- und klassische Fremdsprachen, sondern je nach Schulkontext auch regionale, Familien-, Minderheiten- und Nachbarsprachen.
Organisatorisch und methodisch sieht das Konzept die Nutzung von Ansätzen wie integriertes Sprachen- und Fachlernen, Projektunterricht und fächerübergreifender Unterricht vor. Auch Mehrsprachigkeitsdidaktik, Tertiärsprachendidaktik und Interkomprehensionsdidaktik spielen dabei eine zentrale Rolle.
Das Schulentwicklungsprojekt formatio · plurilingual · digital ist ein Kooperationsprojekt mit der formatio Privatschule in Triesen/Liechtenstein. In der Projektlaufzeit 2019–2022 wird am Oberstufengymnasium – neben einer Ausrichtung auf Digitalisierung nach den Grundsätzen von VUCA (volatility‚ uncertainty, complexity, ambiguity) – die Mehrsprachigkeit weiter ausgebaut und ein Gesamtsprachencurriculum (nach Hufeisen 2016) eingeführt. Das prototypische Gesamtsprachencurriculum zeichnet sich dabei durch folgende Charakteristika aus:
• Es ist sprachenübergreifend und umfasst nicht nur Fremdsprachen, sondern bezieht gleichberechtigt auch die Unterrichts- und Umgebungssprache(n), die Dialekte, die Herkunftssprachen und die so genannten klassischen Fremdsprachen mit ein.
• Es ist fächerübergreifend und bewegt sich vom sprachensensiblen Fachunterricht zum fächersensiblen Sprachenunterricht und umgekehrt.
• Es ist projektorientiert und jahrgangsübergreifend, indem in den ausgewählten Projekten Jugendliche selbstständig zu einem Thema aus der Perspektive verschiedener Fächer in altersheterogenen Gruppen an eigenen Aufgaben arbeiten.
• Es ist inklusiv und partizipativ in dem Sinne, dass selbstverständlich nicht nur alle Lehrenden und Lernenden einbezogen werden, sondern auch AkteurInnen wie Stakeholder, Eltern und die Öffentlichkeit.
Das Fachgebiet Sprachwissenschaft – Mehrsprachigkeit an der TU Darmstadt ist an dem Projekt mit Fortbildung und Forschung beteiligt. Im Zentrum steht dabei die Forschungsstudie „Mehrsprachige Kompetenzen als integrierte Bestandteile eines Gesamtsprachencurriculums“ von Joachim Schlabach. In Einzelstudien durch andere Forschende werden weitere Aspekte wie Spracherwerb, CLIL etc. untersucht, aber auch der digitale Anteil des Projektes.
Das Projekt wurde 2019 mit dem Europäischen Sprachensiegel ausgezeichnet (siehe Bericht ).
Das Projekt PlurCur war am Europäischen Fremdsprachenzentrum in Graz angesiedelt und lief in den Jahren 2012 bis 2015 im Rahmenprogramm „Learning through languages – Promoting inclusive, plurilingual and intercultural education“. Ein Netzwerk von sechzehn Schulen unterschiedlicher Schulformen in sieben europäischen Ländern (Estland, Deutschland, Frankreich, Italien, Litauen, Österreich, Tschechien) erprobte Aspekte eines prototypischen Gesamtsprachencurriculums, wie es 2011 von Hufeisen vorgeschlagen wurde.
Einige der entstandenen Unterrichts- und Schulprojekte sowie die Faktoren, die die Umsetzung gesamtsprachencurricularer Aspekte in PlurCur beeinflussten, wurden auf der Webseite www.ecml.at/plurcur zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus wurde eine Buchpublikation erarbeitet, die die einzelnen Projektschulen und ihre Projekte dokumentiert, das prototypische Gesamtsprachencurriculum von 2011 erneut reflektiert und über im Rahmen des Projektes durchgeführte Forschung berichtet (Allgäuer-Hackl/Brogan/Henning/Hufeisen/Schlabach 2015a). Ein Bericht über das Abschlusstreffen, das im Rahmen der Initiative Deutsch 3.0 des Goethe-Instituts stattfand, ist online zu finden.
Die Ansätze aus PlurCur werden im von EU-Programm Erasmus+ geförderten Projekt Plur>E fortgeführt und weiterentwickelt. Sieben Sekundarschulen aus fünf europäischen Ländern (Deutschland, Italien, Irland, Österreich, Türkei) führen Schulprojekte zur Förderung von Mehrsprachigkeit durch. Sie reflektieren dabei insbesondere die Wege, die in der Schulentwicklung beschritten werden müssen, um dabei auch mittel- und langfristig erfolgreich zu sein.
Die ProjektpartnerInnen haben sich bereits in Tralee (Irland), Istanbul (Türkei) und Meran (Italien) getroffen. Im September 2017 findet das letzte Projekttreffen an der TU Darmstadt statt. Zur direkt im Anschluss stattfindenden Abschlusskonferenz am 22. September 2017 sind alle Interessierten aus Schule, Schulentwicklung, Lehrerausbildung und Bildungspolitik herzlich eingeladen. Weitere Informationen zur Konferenz finden Sie hier (Kontakt: Ute Henning).
Die Fortschritte des Projektes sowie Ergebnisse werden auf der Webseite www.plur-e.eu dokumentiert und auch auf Facebook ist das Projekt aktiv.
Elisabeth Allgäuer-Hackl, Kristin Brogan, Ute Henning, Britta Hufeisen & Joachim Schlabach (Hg. 2015a): MehrSprachen? – PlurCur! Berichte aus Forschung und Praxis zu Gesamtsprachencurricula. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren (Mehrsprachigkeit und multiples Sprachenlernen 11). |
Hufeisen, Britta (2016): Gesamtsprachencurriculum, in: Burwitz-Melzer/Mehlhorn/Riemer/Bausch/Krumm (Hg.), Handbuch Fremdsprachenunterricht. Tübingen, A. Francke Verlag (UTB), 167–172. |
Elisabeth Allgäuer-Hackl, Kristin Brogan, Ute Henning, Britta Hufeisen & Joachim Schlabach (Hg. 2015b): Erste Schritte zur Entwicklung von Gesamtsprachencurricula: Beispiele aus der schulischen Praxis / Towards whole school language curricula: Examples of practice in schools. Webseite des Projektes PlurCur. Graz: ECML. Online unter http://www.ecml.at/plurcur. Available in German and English. |
Britta Hufeisen (2011): Gesamtsprachencurriculum. Weitere Überlegungen zu einem prototypischen Modell. In: Baur, Rupprecht S. & Hufeisen, Britta (Hg.): „Vieles ist sehr ähnlich“. Individuelle und gesellschaftliche Mehrsprachigkeit als bildungspolitische Aufgabe. Baltmannsweiler: Schneider Hohengehren (Mehrsprachigkeit und multiples Sprachenlernen, 6), 265-282. English version available online (wird in neuem Tab geöffnet). |
Britta Hufeisen (2015a): Zur möglichen Rolle der sog. klassischen Sprachen für Gesamtsprachencurriculumskonzepte. In: Hoffmann, Sabine & Stork, Antje (Hg.), Lernerorientierte Fremdsprachenforschung und -didaktik. Tübingen: Narr, 45-57. |
Britta Hufeisen (2015b): Gesamtsprachencurricula – Zwischenbericht zur Projektidee „PlurCur“ am Europäischen Fremdsprachenzentrum. In: Böcker, Jessica & Stauch, Anette (Hg.), Konzepte aus der Sprachlehrforschung – Impulse für die Praxis. Frankfurt: Peter Lang, 103-124. |
Im Rahmen des „Aktionsplans Hessen zur Integration von Flüchtlingen und Bewahrung des gesellschaftlichen Zusammenhalts„ fördert das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) Forschungsprojekte zur wissenschaftlichen Untersuchung von verschiedenen (Deutsch-)Lehr-Lernkontexten mit Geflüchteten sowie ihre (Bildungs-)Hintergründe. Diese Forschungsprojekte tragen zu einer breiteren Grundlagenforschung im Bereich der Geflüchtetenforschung in der Bundesrepublik Deutschland bei. Das Ziel dieser Förderung und aller Teilprojekte ist die erfolgreiche Integration von Geflüchteten in Bildungsinstitutionen – die Forschungsvorhaben der Teilprojekte fokussieren unterschiedliche Stadien spezifischer Bildungsgänge. Die Fachgebiete Deutsch als Fremd-/Zweitsprache aller fünf hessischen Universitäten haben in diesem Kontext Forschungsvorhaben entwickelt und werden vom HMWK gefördert. Eine Übersicht über die Teilprojekte und den Förderungszusammenhang ist hier zu finden.
An der TU Darmstadt wird am Fachgebiet Sprachwissenschaft – Mehrsprachigkeitsforschung das Teilprojekt „Relevanz von Bildungssozialisation sowie von Herkunfts- und Vorfremdsprachen für den Studieneinstiegserfolg bei geflüchteten Studieninteressierten“ umgesetzt und erforscht. Hierauf wird im nächsten Abschnitt näher eingegangen.
Zusammenfassung des Dissertationsvorhabens: „Zum Einfluss der Bildungssozialisation im Herkunftsland auf das Deutschlernen bei geflüchteten Lernenden in Deutschland – am Beispiel Äthiopien, Afghanistan und Syrien“
Aufgrund von Beobachtungen in ehrenamtlichen Deutschkursen und in den studienvorbereitenden Kursen mit sprachlichem Schwerpunkt an der TU Darmstadt lässt sich vermuten, dass geflüchtete (angehende) Akademiker*innen verschiedener Herkunftsländer sowohl unterschiedlich schnell als auch unterschiedlich erfolgreich Deutsch lernen: Lernende aus Syrien scheinen tendenziell schnell und gut beim Deutschlernen voranzukommen, Lernende aus Afghanistan scheinen tendenziell recht gut Deutsch zu lernen, und Lernende aus den Herkunftsländern Äthiopien, Eritrea und Somalia scheinen tendenziell den geringsten Lernerfolg aufzuweisen (vgl. Braunagel 2018). Diese Beobachtungen bilden den Ausgangspunkt für das Erkenntnisinteresse, die Einflussfaktoren auf das Sprachenlernen von DaZ bei geflüchteten Lernenden zu erforschen. Hierbei werden speziell die Bildungsfaktoren als Teil der lernerexternen Faktoren (vgl. Faktorenmodell nach Hufeisen 2010) betrachtet, um den Fragen nachzugehen, welche Bildungssozialisation geflüchtete Lernende durchlaufen haben, und wie die Bildungssysteme sowie Lehr-Lerntraditionen in den jeweiligen Ländern aussehen. Bei dieser explorativ-deskriptiven Studie fließen durch die Analyse verschiedener Dokumente zu den Bildungssystemen, den Lehr-Lerntraditionen und Bildungshintergründen und durch qualitative leitfadengestützte Befragungen von Lehrenden, Expert*innen zu Bildungssystemen und Lehr-Lerntraditionen in den jeweiligen Ländern sowie von Lernenden drei Perspektiven auf die Thematik und damit triangulierte Daten ein.
Literatur
Braunagel, Katharina (2018): Lernprozess der Fremd-/Zweitsprache Deutsch bei Lernenden aus Syrien, Afghanistan und Äthiopien. Einflussfaktoren, unveröffentlichte Master-Thesis, Darmstadt.
Hufeisen, Britta (2010): Theoretische Fundierung multiplen Sprachenlernens – Faktorenmodell 2.0, in: Jahrbuch Deutsch als Fremdsprache 36, S. 200–207.
Die Erziehungsminister der Mitgliedsländer im Europarat empfahlen in der sog. Erklärung von Krakau im Jahr 2000 die Einführung des Europäischen Sprachenportfolios (ESP) und die Schaffung von günstigen Bedingungen für eine weite Verbreitung. Schätzungen zufolge wird das ESP in Deutschland aber vor allem im schulischen Bereich eingesetzt und nur vergleichsweise marginal im Fremdsprachenunterricht mit Erwachsenen.
In diesem Forschungsprojekt soll untersucht werden, wie Entscheidungsträger in Bildungseinrichtungen (Leiter/innen von Volkshochschulen und Sprachenzentren an Universitäten) sowie (zukünftige) DaF-Lehrende das ESP beurteilen und wie sie die Möglichkeiten und Schwierigkeiten bei der Einführung des ESP an ihren Institutionen einschätzen. Dazu werden sowohl quantitative Befragungen mittels eines Online-Fragebogens als auch qualitative Befragungen in Form von Interviews durchgeführt.
Publikationen:
Ballweg, Sandra /Stork, Antje (2008), DaF-Lehrende und das Europäische Sprachenportfolio. Info DaF. 4, 390-400.
Dissertationsprojekt zum Thema Faktoren der DaF-Lehrerausbildung: ein Modell.
Diese Dissertation soll einen Beitrag zur Diskussion um die Fremdsprachenlehrerausbildung allgemein und um die Deutschlehrerausbildung in konkreten regionalen Kontexten leisten.
Die geplante Arbeit hat zum Ziel, eine grundsätzliche Analyse der Faktoren durchzuführen, die bei der curricularen Planung und Entwicklung der DaF-Lehrerausbildung zusammenwirken, und diese mit Hilfe eines Modells zu dokumentieren. Für diesen Zweck müssen die übergreifenden Rahmenbedingungen (Bildungs- und Sprachenpolitik, fachwissenschaftliche Diskussion) und die regionalspezifischen Bedingungen (geschichtliche Entwicklung, gegenwärtige Situation des Fremdsprachenunterrichts und der Lehrerausbildung) untersucht werden. Mit Hilfe eines geschichtlichen und internationalen Vergleichs werden die herausgearbeiteten Ergebnisse validiert. Diese sollen in das zu entwickelnde Modell einfließen.
Auf Grund der herausgearbeiteten Faktoren werden anschließend Vorschläge für eine Umsetzung des Faktorenmodells entwickelt. Sie sollen die Wichtigkeit der Einfluss nehmenden Aspekte anschaulich machen und eine Anwendung auf die praktische Curriculumentwicklung aufzeigen.
In diesem Dissertationsprojekt soll genauer beleuchtet werden, wie ausländische Studierende innerhalb von kurzen Intensivphasen beachtliche Fortschritte in ihrer deutschen Sprachhandlungskompetenz nachweisen. Dabei soll nicht nur der faktische Lernzuwachs gemessen, sondern auch interkulturelle Veränderungsprozesse sowie Reaktionen auf den Studienstandort Deutschland untersucht werden.
Förderunterricht für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund in Darmstadt
Die Technische Universität Darmstadt führt im Rahmen des Lehramtsstudiums und des Masterstudiums Schwerpunkt Deutsch als Fremd- und Zweitsprache die Ausbildung von Lehrkräften für Deutsch als Zweitspracheförderung durch.
Der Ausbildungsschwerpunkt im DaZ-Studium für LehrämterlInnen liegt auf der Förderung von Lesekompetenz und Lesemotivation.
In vielfältig gefächerten Seminaren wird versucht verschiedene DaZ-Unterrichtssituationen durch Hospitationen erfahrbar zu machen. Des Weiteren vermittelt die TU Darmstadt Stellen im DaZ-Bereich an Schulen der Ballungsgebiete Rhein-Main und Südhessen, stellt Materialien zur Verfügung und bietet AnsprechpartnerInnen.
Im Masterstudiengang Master of Arts Germanistik wird eine umfassende Ausbildung im Schwerpunktbereich Deutsch als Fremd-/Zweitsprache und Mehrsprachigkeitsforschung geboten, in der die Studierenden nach Interesse Schwerpunkte setzen können. Auch hier bietet sich die Möglichkeit, in zahlreichen Kursen zu hospitieren und selbst Unterricht zu halten, sowie DaF- und DaZ-Lernsituationen kontrastiv zu betrachten.
Die Schulen, welche in die Kooperation eingebunden sind und von der TU Darmstadt betreut werden, befinden sich alle im Umkreis der Universität. Zu nennen sind:
- Stadtteilschule Arheiligen – integrierte Gesamtschule
- Erich-Kästner-Schule Kranichstein – integrierte Gesamtschule und Grundschule
- Mornewegschule Darmstadt – integrierte Gesamtschule
- Melibokusschule Alsbach-Hähnlein – kooperative Gesamtschule
- Gerhart-Hauptmann-Schule Griesheim – Kooperative Gesamtschule mit Förderstufe und gymnasialen Eingangsklassen
Bis zum August 2009 arbeitete die Technische Universität Darmstadt mit der Kinder- und Jugendförderung des Odenwaldkreises in Michelstadt zusammen. Diese war Initiatorin des Projekts CHANCENREICH, welches mit der Unterstützung der Stiftung Mercator an weiterführenden Schulen des Odenwaldkreises durchgeführt wurde.
Im Rahmen eines Dissertationsprojekts wurde untersucht, wie Portfolioarbeit im Fremdsprachenunterricht von Lehrenden und Lernenden genutzt und wahrgenommen wird. Dabei wurde besonders die Schreibförderung im universitären DaF-Unterricht in den Blick genommen. Die Ergebnisse geben Aufschluss darüber, unter welchen Bedingungen der Einsatz von Portfolios im Fremdsprachenunterricht sinnvoll sein kann und wie er ausgestaltet werden kann.
Am SchreibCenter der TU Darmstadt erhalten Studierende Unterstützung bei der Erstellung wissenschaftlicher und studienspezifischer Texte in der Erstsprache oder in einer Fremdsprache. Am SchreibCenter entstehen in Kooperation mit dem Fachgebiet Sprachwissenschaft – Mehrsprachigkeit verschiedene Forschungsarbeiten zum Schreiben:
- Schreiberfahrung und Unterstützungsbedarf von Studierenden beim wissenschaftlichen Schreiben (quantitative, qualitative und textlinguistische Studien)
- wissenschaftliche Begleitung eines schulischen Schreib-Lese-Zentrums
- Service Learning und Praxiserfahrung im Bereich der Schreibdidaktik in der Deutschlehrerausbildung
- Kommunikation in der Online-Beratung
- eLearning und Online-Angebote zum wissenschaftlichen Schreiben
zum SchreibCenter
Innerhalb des Projektes Sprachsensibles Unterrichten fördern – Angebote für den Vorbereitungsdienst von der Stiftung Mercator, dem Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes NRW und der Landesweiten Koordinierungsstelle Kommunale Integrationszentren NRW wurden vom Fachgebiet Sprachwissenschaft – Mehrsprachigkeit und den in NRW tätigen FachleiterInnen Simone Weiß und Tilman Wegerhoff Materialien für die Ausbildung von ReferendarInnen erstellt. Dabei geht es um den Aspekt der Sprach(en)sensibilität in den Sprachenfächern (hauptsächlich Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch). Die Materialien erscheinen voraussichtlich im Frühsommer 2017.
Das Sprachenzentrum und das Fachgebiet für Mehrsprachigkeit der Technischen Universität Darmstadt bilden in Zusammenarbeit mit der Bürgerstiftung Darmstadt ehrenamtlich tätige Deutschlehrende in der Vermittlung der Fremdsprache Deutsch weiter. In dreistündigen Kurzworkshops können die zukünftigen Lehrenden ihr Wissen über Alphabetisierung, Mehrsprachenerwerb, Lehrwerke, Landeskunde und Interkulturelle Kompetenzen erweitern und vertiefen.
Sprachenförderung ist ein wichtiger Bestandteil der Integration von Flüchtlingen und MigrantInnen. Oft mangelt es jedoch an Lehrerinnen und Lehrern, an Geldern und an Zeit, um die Neuankömmlinge hinreichend fortzubilden. Dabei wollen Flüchtlinge so schnell wie möglich am Leben im neuen Land teilnehmen und die Landessprache erlernen. Viele Darmstädterinnen und Darmstädter engagieren sich deshalb und möchten Deutsch unterrichten. Um die freiwilligen Lehrenden dabei so gut wie möglich zu unterstützen und ihnen eine Fort- und Weiterbildung zu ermöglichen, wurde das Projekt „Weiterbildung der ehrenamtlichen Deutschlehrenden“ gegründet.
Das von der Bürgerstiftung Darmstadt finanzierte Projekt wird von Prof. Dr. Britta Hufeisen und Dr. Christoph Merkelbach (Leitungsteam des Sprachenzentrums der TU Darmstadt) konzipiert und vom Fachgebiet Sprachwissenschaft Mehrsprachigkeit begleitbeforscht. Im Fokus stehen sechs Kurzworkshops für ehrenamtlich Lehrende, die von wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Fachgebiets Mehrsprachigkeit durchgeführt werden. Themen sind zum Beispiel „Alphabetisierung in einer fremden Sprache“ oder „Wortschatzerwerb und Grammatikvermittlung“. Hier gibt es auch Einblicke in die neuesten Lehrwerke, Materialien für den Unterricht und Hinweise zu praktischen Übungen. Im Workshop „Mehrsprachenerwerb und Lernstrategien“ wird der Frage nachgegangen, wie der Mensch eine fremde Sprache erlernt, um dann praktisch mit Hilfe von Sprachlernstrategien verschiedene Lerntechniken mit den Lehrenden zu diskutieren und auszuprobieren. Der Workshop zur Landeskunde und Interkulturellen Kompetenz verfolgt zwei Ziele: Es soll überlegt werden, welche Art von Wissen Flüchtlinge über das Leben in Deutschland erwerben sollen, daneben aber auch die interkulturelle Situation, in der Lehrende beim Unterrichten stehen, beleuchtet werden.
Zu dieser Weiterbildung ist ein Bericht im Darmstädter Echo erschienen.
Am 15.06.2012 besuchten Schülerinnen und Schüler des Vor-Leistungskurses Deutsch die TU Darmstadt. Neben individueller Schreibberatung hatten sie die Gelegenheit, ein Wiki zu gestalten, welches sie durch ihr Abitur begleiten soll, und die Universität bei einer Schreibrallye zu erkunden. Eindrücke von dem Tag finden Sie unter „Schüler besuchen die Uni“.
Ihre Eindrücke beschreiben sie hier:
"Heute haben wir, die Schüler/innen der KHS Fritzlar, die TU Darmstadt besucht. Wir wurden von Studierenden freundlich in Empfang genommen und durch die Universität geführt. Essen und Trinken wurde für uns bereitgestellt und wir wurden über den Tagesablauf informiert.
Nach der kurzen Führung durch die Universität machten wir eine Schreib-Rallye, bei der wir einen mysteriösen Mordfall lösen mussten. Um diese Aufgabe zu meistern, sollten wir in kleinen Gruppen kreative Schreibaufgaben erledigen und diese schließlich zu einer Kurzgeschichte zusammenfassen. Dazu standen uns verschiedene Stationen, an denen mehrere Hinweise lagen, als Hilfsmittel zur Verfügung. Dadurch sollte es uns ermöglicht werden, ein Grundgerüst für unsere Geschichten entwickeln zu können. Anschließend wurden die Geschichten im Plenum vorgetragen und die beste Geschichte wurde durch eine Abstimmung gewählt. Die Autor/innen bekamen dann als Anerkennung und Belohnung für ihre Geschichte einen kleinen Preis überreicht.
Besprechung der Texte mit Studierenden:
Anschließend hatten wir in einer Pause Zeit, um in der Mensa zu essen. Es gab zahlreiche verschiedene Menüs in vier verschiedenen Bereichen zur Auswahl. Nach einer Stunde fanden wir uns wieder im Plenum zusammen und wurden in zwei Gruppen unterteilt. Eine Gruppe befasste sich zunächst mit dem Erstellen eines Wikis, d.h. einer Internetseite, die wir bis zum Abitur nutzen können und auf die wir diverse Dokumente hochladen können.
Die andere Gruppe befasste sich zur gleichen Zeit in der Schreibwerkstatt mit zuvor als Hausaufgabe selbst verfassten Texten. Gemeinsam mit Germanistikstudent/innen betrachteten wir den Aufbau von Texten und wie man nachvollziehbare Hausarbeiten verfasst. Zu unseren eigenen Texten erhielten wir fundierte Rückmeldungen und Verbesserungsvorschläge. Außerdem wurden Fragen nachvollziehbar beantwortet. Im Anschluss tauschten die beiden Gruppen und die jeweils anderen Schüler/innen erhielten die Gelegenheit, am Wiki bzw. mit den Student/innen in der Schreibwerkstatt zu arbeiten.
Einige von uns haben sich bereit erklärt, ihre Texte, die während der Schreib-Rallye entstanden sind, zu veröffentlichen:
Die Rache des Liebenden (wird in neuem Tab geöffnet)
Überraschende Wendung (wird in neuem Tab geöffnet)
Wir wünschen allen viel Spaß beim Lesen!"
In Lehrveranstaltungen zur Landeskunde- und Mediendidaktik entwickeln Studierende der TU Darmstadt und der Philipps-Universität Marburg landeskundliche Materialien für Lernende auf dem Niveau A2 bis B2.
In diesen Projekten haben Studierende die Möglichkeit, Erfahrung in der Literacy-Förderung bei verschiedenen Zielgruppen zu sammeln. Literacy umfasst neben dem Lesen und Schreiben auch das Textverständnis und die literale Sozialisation. Aktuell finden Kooperationen mit einer Schule in Alsbach-Hähnlein und zwei Kindertagesstätten in Darmstadt statt.
So wird im Rahmen dieser Projekte von Studierenden der TU Darmstadt Schreibberatung für Schülerinnen und Schüler angeboten. Das Ziel ist, ihre Schreibkompetenz zu fördern, sie mit ihrem individuellen Schreibprozess vertraut zu machen und ihnen verschiedene Schreibtechniken und -strategien zu vermitteln. Zudem werden einige Schülerinnen und Schüler im Rahmen einer AG zu Schreibberaterinnen und Schreibberatern ausgebildet.
In den Kindertagesstätten lesen Studierende den Kindern auf verschiedenen Sprachen vor und vermitteln einen spielerischen Zugang zu Sprache und Mehrsprachigkeit. Kinder mit Migrationshintergrund sollen in ihrer Erstsprache gestärkt werden und eine Wertschätzung dieser Sprache erfahren.
Beide Projekte richten sich besonders auch an Kinder und Jugendliche mit nichtdeutscher Erstsprache. Weitere Kooperationen sind in Planung.
Vorleseprojekt in einer Kindertagesstätte in Darmstadt:
Seit November 2014 lesen Studierende der TU Kindern in verschiedenen Sprachen einmal wöchentlich vor und arbeiten spielerisch mit Sprache und Mehrsprachigkeit.
Projekte an der Melibokusschule in Alsbach-Hähnlein:
Seit 2013 bilden Studierende der TU Schülerinnen und Schüler der achten und neunten Klassen im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft zu Schreiberaterinnen und Schreibberatern aus. Ebenfalls seit 2013 bieten sie zwei Mal pro Woche Schreibberatung für alle Schülerinnen und Schüler in der Schulbücherei der Schule und teilweise finden Teamberatungen von Schülerschreibberaterinnen/ –beratern und Studierenden statt.
Im Schuljahr 2013/2014 bildeten Studierende der TU Schülerinnen und Schüler der Oberstufe zu Schreibberaterinnen und Schreibberatern aus und gemeinsam wurde ein Schreibberatungsangebot eingerichtet.
- 2014: Schülerinnen und Schüler, die in der Arbeitsgemeinschaft Schreibberatung ausgebildet wurden, bekommen im Rahmen einer Verleihungsfeier Zeugnisse verliehen
- 2014: Studierende der TU Darmstadt unterstützen Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen in einem eintägigen Workshop bei dem Verfassen ihrer Abschlussarbeiten
- Schuljahr 2011/2012: Studierende der TU bilden Schülerinnen und Schüler der achten und neunten Klassen im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft/eines Wahlpflichtunterrichts zu Schreiberaterinnen und Schreibberatern aus
- 2012: Durchführung eines eintägigen Schreibprojekts in der DaZ Intensivklasse, bei dem die individuelle Schreibberatung für die DaZ-Lernenden den Schwerpunkt bildet
- 2012: Studierende der TU Darmstadt führen einen dreitägigen Workshop zum Thema Schreiben durch
- 2011: im Rahmen der Einrichtung eines Schreib-Lesezentrums in der Schulbücherei wird ein Tag des Schreibens organisiert
- 2011: Studierende bilden in einem dreitägigen Projektunterricht Schülerinnen und Schüler achten Klasse zu Schreibberatern aus
- 2010: Studierende beraten zwei Wochen lang Schülerinnen und Schüler der zehnten Klasse beim Schreiben ihrer Facharbeiten für den Realschulabschluss.
Im Auftrag des Goethe-Instituts wurden vom Fachgebiet Fortbildungsmaterialien im Projekt Deutsch lehren und lernen (DLL): Fort und Weiterbildung Deutsch als Fremdsprache erstellt.
Unterlagen
- Kriterienraster zur Softwareanalyse (wird in neuem Tab geöffnet)
- Analyse der Nutzung von Sprachlernsoftware an der Weibelfeldschule. Lehrerinterviews (wird in neuem Tab geöffnet) (Boenigk, Martiny)
- Analyse von Sprachsoftware der Weibelfeldschule (wird in neuem Tab geöffnet) . Learning English Green Line New 4 und 5 (Boenigk, Martiny)
- Fragebogen zur Software Cornelsen (wird in neuem Tab geöffnet) English Coach Eleven (Kleiss, Krämer, Schulze)
In diesem Projekt geht es um die multimediale Aufbereitung inhaltlich festgelegter exemplarischer Themenbereiche. Das Ziel ist die größtmögliche Distribution von Informationen zu Forschungsergebnissen, Aktivitäten und Ereignissen am Fachgebiet Mehrsprachigkeitsforschung und Deutsch als Fremd- und Zweitsprache an der TU Darmstadt. Es kann sich bei diesen Informationen beispielsweise um Tagungsberichte handeln, Informationen über Praktika, Beteiligte aus Projekten könnten interviewt und Berufsmöglichkeiten im Bereich Mehrsprachigkeit und DaF/DaZ könnten vorgestellt werden, aber auch andere, bislang nicht gängige Informationen über das Wissenschaftsgebiet und das Fachgebiet könnten inhaltlich-thematisch und medial aufbereitet werden.
Die Arbeit an konkreten Inhalten soll Beispielcharakter haben; grundsätzlich ist eine Übertragbarkeit auf andere Sprachen, Inhalte und Medien möglich und wird auch angestrebt, insbesondere was die eigene Arbeit in der Schule für Lehramtsstudierende anbetrifft.
Dabei ist eine enge Verzahnung von Studium und Schule vorgesehen, nicht nur räumlich (Videostudio Weibelfeldschule, Multimedialabor des SPZ der TUD), sondern auch in Bezug auf die Studierenden (Kooperation zwischen SchülerInnen der Video-AG und Studierenden). Hier ist von wechselseitiger Tutorschaft auszugehen: Die Studierenden helfen den SchülerInnen bei der intellektuellen Erfassung der Themen und Inhalte, die SchülerInnen können ihre multimediale Expertise an die Studierenden weiter geben, um so gemeinsam an thematischen Projekten zu arbeiten.
EuroComGerm ist ein Teilprojekt des Gesamtprojektes EuroCom, welches von Horst Klein und Tilmann Stegmann als EuroComRom gegründet wurde. Es geht um das rasche parallele Lernen mehrerer miteinander verwandter Fremdsprachen, welches man mit Hilfe einer Brückensprache und bestimmter Techniken durchführt. Die anderen Zweige von EuroCom sind EuroComSlav mit Russisch als Brückensprache, EuroComRom hat Französisch oder Englisch als Brückensprache. EuroComDidac beschäftigt sich mit lernstrategischen und lerntechnischen Aspekten, EuroComDigital mit der elektronischen Umsetzung.
EuroComGerm legt neben Deutsch als Basissprache Englisch als Brückensprache zugrunde und behandelt im ersten Band die Sprachen Niederländisch, Friesisch, Dänisch, Schwedisch, beide Norwegischvarianten und Isländisch, in Band zwei planen wir u.a. Luxemburgisch, Färöisch, Niederdeutsch und Afrikaans zu bearbeiten. In einem weiteren Band möchten wir von Forschungsergebnissen berichten, wie sich mit den Sieben Sieben in konkreten Unterrichts- und Lernsituationen arbeiten lässt.
Ansprechpartnerin für die Organisation von EuroComGerm ist Prof. Dr. Britta Hufeisen (britta.hufeisen@tu-darmstadt.de)